Ein ehrgeiziger Zeitplan, Arbeitskräfte und Bier

Bildquelle: Rebecca Schweier/CTC

An der Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung am vergangenen Dienstag, den 26. September nahmen mehr als 100 interessierte Delitzscherinnen und Delitzscher teil, um sich über den aktuellen Stand der Umsetzung des Großforschungszentrums Center for the Transformation of Chemistry (CTC) zu informieren. Auf dem Podium saßen Prof. Dr. Peter Seeberger, designierter Gründungsdirektor des CTC und Max-Planck-Direktor in Potsdam; Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie der SPD-Bundestagsabgeordnete Holger Mann, der auch Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung ist. Moderiert wurde der Abend vom Delitzscher SPD-Vorsitzenden Adrian Schneider.
Während des Gesprächs wurde schnell der Tatendrang von Seeberger und seinem Team klar. Bereits jetzt wurden 12 Arbeitsplätze geschaffen weitere 9 Stellen seien aktuell ausgeschrieben. Allein am Tag der Veranstaltung habe er 3 Arbeitsverträge unterschrieben, verkündete Prof. Seeberger nicht ohne Stolz. Bis 2025 sollen bereits 100 Beschäftigte für das CTC tätig sein. Insgesamt soll der Personalstock bis 2038 auf 1000 wachsen, wovon 700 in Delitzsch und 300 im Saalekreis in Sachsen-Anhalt arbeiten sollen. Benötigt werden dabei die verschiedensten Fachkräfte. So braucht es neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Chemikanten, Bürokaufleute und technisches Personal. Insgesamt soll die Verwaltung mit etwa 50 Personen aber recht schlank ausfallen. Groß sei außerdem das Arbeitsplatzpotenzial durch Firmen, die sich rund um das CTC ansiedeln sollen. Erste Gespräche dazu führe man bereits.
Für Thomas Kralinski ist das CTC eine echte Chance für den Freistaat und die gesamte Wirtschaftsregion in Mitteldeutschland, inklusive Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Durch die gut bezahlten Arbeitsplätze bestehe auch die Hoffnung, dass nach Westdeutschland abgewanderte Arbeitskräfte zurückkommen. Darüber hinaus brauche es aber auch qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland.

Bildquelle: Rebecca Schweier/CTC


Dass Seeberger es eilig hat, ins Arbeiten zu kommen, wird auch dadurch erkennbar, dass bereits im kommenden Jahr auf dem Gelände der Zuckerfabrik die Bagger rollen sollen, und ein Interimsgebäude entstehen soll, in dem erste Forschung betrieben werden kann. 2026 soll dann mit dem Bau des eigenen CTC-Gebäudes begonnen werden.
Holger Mann sieht in dem Projekt auch eine Stärkung des Forschungsstandortes Sachsen. Die Universitäten in Leipzig und Halle sowie mehrere Hochschulen für Angewandte Wissenschaften seien nur einen Katzensprung von Delitzsch entfernt. Nicht zuletzt die gute S-Bahn-Anbindung, die mit einem
eigenen Haltepunkt am CTC noch weiter verbessert werden soll, machen die Loberstadt zu einem idealen Standort für das CTC.
Seeberger versicherte, dass das CTC auch offen für die Delitzscher sein soll. Eine Besonderheit dabei: es soll auf dem Gelände auch eigenes Bier gebraut werden. Dies ist dem zum Start-up gewordenen Hobby eines Chemie-Professors aus dem Umfeld des CTC zu verdanken. Neben den chemischen Prozessen, die beim Bierbrauen zu beobachten sind, soll dieses Projekt auch die Attraktivität des Großforschungszentrum für die