Am 24. Januar hat die Friedrich-Ebert-Stiftung zu einem Informations- und Diskussionsabend zum Thema Gemeinschaftsschule in Delitzsch ins Hotel zum Weißen Ross eingeladen. Dieser Einladung sind über 30 Interessierte Delitzscherinnen und Delitzscher gefolgt.
Gerald Eisenblätter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen und Mitglied im Verein „Längeres gemeinsames Lernen – Gemeinschaftsschule in Sachsen e.V.“ gab dabei zunächst einen informativen Vortrag, der zum einen den Weg zur Gemeinschaftsschule in Sachsen über einen landesweiten Volksantrag skizzierte, zum anderen aber auch einen konkreten Weg für Delitzsch zeichnete, wie die Artur-Becker-Oberschule, die in den kommenden Jahren neu gebaut werden soll, zur Gemeinschaftsschule umgebildet werden kann. Damit wäre es den Schülerinnen und Schülern möglich, neben Haupt- und Realschulabschluss, auch das Abitur an dieser Schule zu erzielen. Das alles geschieht, ohne dass Klassen in die einzelnen Bildungsgänge unterteilt werden. Wie das gemeinsame Lernen in der Praxis aussieht, zeigte Eisenblätter am Beispiel der Gemeinschaftsschule Albertstadt in Dresden ganz konkret. Der binnendifferenzierende Unterricht und das längere gemeinsame Lernen läuft hier sehr erfolgreich. Dabei kommt diese Schule sogar ohne Hausaufgaben aus.
Die anwesenden Gäste stellten interessierte und durchaus auch kritische Nachfragen. Am Ende waren sich alle einig, dass eine Gemeinschaftsschule durchaus eine Chance für Delitzsch sein kann, auch um die notwendige Vierzügigkeit der Artur-Becker-Schule zu erreichen und das Gymnasium zu entlasten. Adrian Schneider, Vorsitzender der SPD Delitzsch und Lehramtsstudent, hat den Abend moderiert und stellt klar: „Die Gemeinschaftsschule ist eine echte Chance, die Schullandschaft in Delitzsch zu vervollständigen und damit noch attraktiver zu machen. Für die Kinder würde das bedeuten, sich nicht bereits nach der vierten Klasse entscheiden zu müssen, ob sie später einmal das Abitur machen wollen oder einen Haupt- oder Realschulabschluss. Diese für den weiteren Lebensweg so wichtige Frage wird heute viel zu früh gestellt. Wichtig ist jedoch, dass der Entschluss, den Weg zur Gemeinschaftsschule zu gehen, von den Akteuren der Artur-Becker-Schule, also Lehrer-, Eltern-, und Schülerschaft kommt. Ein solches Konzept von außen aufzuzwingen, wäre nicht zielführend. Sollte die Artur-Becker-Schule diesen Weg gehen wollen, unterstützen wir sie dabei natürlich mit aller Kraft.“